Die Oberfläche einer Granitarbeitsplatte
Die Küchenarbeitsplatte ist eine Granitplatte aus Blue Pearl. Sie ist über Eck eingebaut und hat unter dem Fenster eine unter gebaute Spüle aus Edelstahl. Die s.g. Tropffläche ist in die Granitplatte eingefräst. Die Nische unterhalb der Oberschränke ist ebenfalls mit Granit verkleidet. Die Arbeitsplatte bildet den oberen Abschluss der Unterschränke und dient als Arbeitsfläche in der Küche. Dem Kaufvertrag ist zu entnehmen, dass die Arbeitsplatte robust, leicht zu pflegen und hygienisch sein soll. Dies entspricht auch der normalen Nutzung einer Küchenarbeitsplatte.
Ist die Granit – Küchenarbeitsplatte mangelhaft dadurch, dass
- a. die Oberfläche nicht vollständig glatt und geschlossen ist, sondern sichtbare und mit den Fingern ertastbare Poren aufweist?
- b. die Oberfläche keinen spiegelnden Glanz sondern, „Wasserflecken“ aufweist?
- c. die Politur im Abtropfbereich des Waschbeckens optisch stumpf wirkt?
Zu a. An einigen Stellen vornehmlich in der Platte vor dem Fenster sind kleine Krater in der Oberfläche, die erst bei intensiven Suchen offensichtlich werden.
Sie haben eine Größe von ca. unter 1 mm bis zu ca. 2,5 mm und eine Tiefe von ca. 0,5 bis 1 mm. Diese Krater fühlt man mit den Fingern wenn man darüber streicht.
Zu b. Die Oberfläche der Arbeitsplatte ist poliert und glänzt. Innerhalb der gesamten Fläche sind einige wenige kleinere Stellen zu erkennen, die etwas stumpfer erscheinen und als „Wasserflecken“ beschrieben werden.
Es sind kleine Steinchen die einen anderen Richtungsverlauf als die übrigen Steinchen aufweisen.
Zu c. Im Abtropfbereich sind diese stumpfen Stellen häufiger. Die Lichtbrechung wird hier stark durch das Fenster beeinflusst.
Die fachliche Beurteilung der Granitarbeitsplatte
Jeder Naturstein ist ein Unikat. Er kann im Farbton,der Zeichnung oder Aderung abweichen und auch Einschlüsse, Porenlöcher oder Haarrisse aufweisen. Der Begriff „geschliffen“ steht für die einheitliche Glättung der Steinoberfläche. Porenlöcher oder Haarrisse können nur egalisiert, nicht aber immer gänzlich ausgeschliffen werden. Ein vollständiges Verschließen von Porenlöchern ist nur mit einer Paste zu gewährleisten.
Die Pate würde beim Schleifen und Polieren zu unterschiedlichen Glanzeffekten führen.
Zu den pflegeleichtesten Naturmaterialien überhaupt zählen Granit – Arbeitsplatten. Sie bestechen durch ihre glatt polierte und nicht beschichtete Oberfläche und sind unempfindlich gegen Wasser und Säuren wie Essig, Säfte oder Alkohol und sind schnitt- und kratzfest sowie hitzebeständig.
Granitflächen lassen sich am leichtesten mit einem feuchten Tuch unter Verwendung von ein wenig Spülmittel reinigen. Stark seife und ölhaltige sowie aggressive Reiniger sollten vermieden werden, denn dabei kann es durch die sehr feine, aber offenporige Struktur des Steins zu Fleckenbildungen kommen.
Die kleinen Krater in der Oberfläche, die leichten Schattierungen vornehmlich im Bereich des Fensters und im strapazierten Spülenbereich stellen eine materialbedingte optische Beeinträchtigung dar. Ein Mangel sind sie nicht.