Reklamationsmanagement

Reklamtionen: Fragen & Anworten Allgemein Teil 3

Was heißt eigentlich : Long-Life-Ausrüstung!

  

Hier handelt es sich um eine zusätzliche Oberflächenbehandlung auch Schutzausrüstung genannt. Hierbei handelt es sich um eine Schutzausrüstung durch die Flüssigkeit kurzzeitig abperlen und feststoffliche Verschmutzungen abgehoben werden können ohne die natürliche Beschaffenheit und Wertbeständigkeit des Leders zu beeinträchtigen.

 

Durch diese Oberflächenbehandlung bleibt das Leder wohlig weich und geschmeidig im Griff. Kontemporär verbessert sich die Lichtbeständigkeit und das Leder wird strapazierfähiger. Aber bei der Long-Life-Ausrüstung handelt es sich nicht um eine Oberflächenbehandlung, welche resistent wäre gegen unsachgemäße und unnormale Benutzung, sondern um eine Oberflächenbehandlung welche bei sachgemäßer und normaler Benutzung lange hält.

Unsere moebelschlau Empfehlung:


Was ist ein Craquele ?

Die Keramikoberfläche ist beschädigt
Waschtisch mit kaum erkennbaren Haarriss

 

 

Das ist ein kleiner, zuerst nicht erkennbarer Haarriss, zum Beispiel in einer Keramikoberfläche eines Waschtisches.

 

Ein Haarriss kann durch eine Schlageinwirkung entstehen. Durch diesen Riss dringt nach und nach Wasser in die Keramik ein und der Riss

 

dehnt sich aus. Nach einiger Zeit entsteht ein sichtbar breiter werdender Haarriss bis hin zum Craquele.

Der Griff ist nicht mittig von der Rahmenfront montiert ! Muss die Rahmenfront ausgetauscht werden oder darf nachgebessert werden?

Hier handelt es sich um eine berechtigte optische Beanstandung
In der Regel sind die Bohrlöcher vorgebohrt

Die auf dem Foto angebrachte Griffstange hat an der rechten Rahmenfuge einen Abstand von 6 mm und an der linken Rahmenfuge einen Abstand von 3 mm.

 

Die Bohrungen für die Griffstange muss so montiert werden, dass die Abstände zu den Rahmenfugen gleich sind. In unserem Beispiel sind die Bohrungen jeweils um ca. 1,5mm versetzt.

 

Hier handelt es sich zwar um eine geringfügige Abweichung, die aber aus einer normalen Betrachtungsweise erkennbar ist. Die komplette Rahmenfront muss hier nicht ausgetauscht werden.

 

Aber die vorhandenen Bohrlöcher müssen mit Kunstharzspachtelmasse ausgebessert bzw. verschlossen werden und die Bohrlöcher sind dann wieder um ca. 1,5 mm zu versetzen. Es handelt sich hier zwar um eine berechtigte Beanstandung, aber ein Austausch der Rahmenfront ist nicht zulässig.

 

Dürfen Kunststoff- Abdeckkappen verwendet werden um Bohrungen zu verschließen?

Das Bohrloch wird mit einer Kunststoffkappe abgedeckt
Das Foto zeigt eine Kühlschrankfront mit einem Bohrloch

Kunststoff- Abdeckkappen dürfen grundsätzlich verwendet werden um Bohrungen abzudecken.

 

Die Kunststoff - Abdeckkappen müssen den Hersteller bedingten Typ entsprechen und zu dem Korpus, Front etc. annähernd farblich passen.

 

Auch die leichte Wölbung der Kunststoff -

 

Abdeckkappen entsprechen dem Regelwerk.

 

Auch nicht benötigte Bohrlöcher (Seriengefertigt festgelegtes Bohrbild) können, wie vom Hersteller empfohlen, mit den dafür vorgesehenen Abdeckkappen bzw. Kunststoffkappen verschlossen werden. Auch dienen Kunststoff- Abdeckkappen zum Verdecken von Schaubenköpfen.

Sind Druckstellen, kleine Kratzer, die sich nicht im sichtbaren Bereich befinden fehlerhaft?

Keine berechtigte Beanstandung der Möbel
Reklmation der Ware in einem nicht sichtbaren Bereich

In unserem Beispiel ist die Druckstelle oben auf dem Schrank, also auf dem Deckelboden. Das heißt die Druckstelle / der leichte Kratzer ist bei Betrachtung aus einer für die Nutzung relevanten Sicht nicht auffällig und befindet sich außerhalb des gebrauchstypischen Sichtbereichs.

 

Erst bei einer genauen Betrachtungsweise und unter Zuhilfenahme eines Hilfsmittels wie z.B. einer Leiter, ist die Beanstandung erkennbar.

 

 

Fazit : Das harmonische Gesamtbild und die Funktionstüchtigkeit des Schrankes ist nicht gestört. Somit ist die Beanstandung nicht fehlerhaft, da aus normaler, der Nutzung entsprechender Ansicht für eine unbefangene Person die Druckstelle / kleiner Kratzer nicht wahrnehmbar ist.

Wie viel Prozent darf ein Boden in einem unbeladenem Zustand durchhängen ?

 

Ein Durchbiegen der Bögen lässt sich bei starker Belastung aufgrund der Gravitation nicht vermeiden. Laut DIN 68874 – Teil 1 darf ein Boden bis zu 1% seiner Breite in einem unbeladenem Zustand durchhängen.

 

 

Eine Durchbiegung des belasteten Einlegebodens bedeutet grundsätzlich keine Beeinträchtigung der Funktion, sondern ist nur optisch mehr oder weniger wahrnehmbar.

 

Zwischen Wasserwaage und Einlegeboden ist ein Abstand von 4 mm
Das Durchbiegen des belasteten Einlegebodens

 

Der Einlegeboden auf dem Foto ist für eine Nutzlast von 25 kg ausgelegt.

 

Bei entsprechender Prüfung (Prüflast = doppelte Nutzlast ) darf sich der Einlegeboden nach einer Prüfdauer von 25 Tagen um 1/100 der Stützweite durchgebogen haben.

 

Also in unserem Beispiel darf sich der Einlegeboden um 10 mm bei einer Breite von 1000 mm durchbiegen. Auf dem ist der Einlegeboden um ca. 4mm durchgebogen, somit keine berechtigte Beanstandung.

 

 

Dazu kommt noch, dass Spanplatten nach DIN EN 312 eine Geradheitstoleranz von 1,5 mm pro Meter schon im unbelasteten Zustand haben. Weiter hinzu kommt eine Beeinflussung der Geradheit durch Feuchteeinwirkung (Raumklima, feuchte Wäsche), die nicht im Einfluss des Herstellers liegt.

 

 

Kann es zu einer Wasseransammlung auf der Tischplatte von einem Gartentisch kommen ?

Grundsätzlich ja!

 

Im Laufe der Zeit und aufgrund verschiedener Witterungsverhältnisse kann sich eine Tischplatte verziehen. Ein Verzug einer Tischplatte von +/- 2mm auf einem Quadratmeter ist gem. DIN EN 438-4:2005 zulässig. Somit ist eine Wasseransammlung auf der Oberfläche unvermeidbar und stellt keinen Grund zur Beanstandung dar.

 

Grundlegend empfehlen wir aber das Wasseransammlungen oder verschüttete Flüssigkeiten wie Tee, Kaffee oder Wein direkt beseitigt werden, bevor irreparable Schäden entstehen.


Kleine Kontraststellen und Erhebungen werden öfters als Dellen und Macken reklamiert. Sind sie im Regelwerk ein Fehler?

Das Frontenprogramm besteht aus Küchenfronten die auf einer MDF – Trägerplatte aufgetragen und mit einer thermoplastischen Folie beschichtet wird. Auf den Rückseiten der Fronten ist eine Melamindirektbeschichtung aufgebracht.

 

Die Fertigung der Fronten werden sehr aufwendig hergestellt:

 

Die Druckfolie wird aus einem Granulat und unter Beifügung von Farbpigmenten hergestellt und über mehrere Walzen kalandriert auf eine Materialstärke von ca. 0,1 mm. Die Unterfolie wird in der gleichen Art und Weise gefertigt und mit einer Materialstärke von 0,1 – 0,2 mm ebenfalls über Walzen kalandriert.

 

Dann erfolgt das Dublieren der Druckfolie mit der Unterfolie. Bei der Herstellung der 3 D Fronten werden die MDF – Platten an der CNC – Fräsmaschine profiliert, wobei die Rückseite größtenteils eine Melaminbeschichtung besitzt.

 

Der MDF – Rohling wird mit einer PU Dispersion (wässrig) beleimt. Die Beschichtung des profilierten MDF Rohlings mit der 3D Folie erfolgt in einer Membranpresse. Die Verarbeitungstemperatur der PVC Folie ist ca. 100-120 Grad, die der anderen Folien wie PET Folie = 100-120 Grad und PP Folie = 130-150 Grad. Die Verformung erfolgt durch Druck und Vakuum, danach werden die rückseitigen Folienüberstände abgeschnitten.

 

Fazit: Bei diesem Herstellungsverfahren der Fronten können auch unter größtmöglicher Sorgfalt kleine Kontraststellen und Erhebungen bzw. Dellen in die Folie mit eingepresst werden. Eine Norm oder Festlegung über die Anzahl und Größe der Kontraststellen liegen nicht vor.

 

In diesen Fällen der Bewertung wird die Güte- und Prüfbestimmung RAL-GZ-430 hinzugezogen, in Bezug auf den harmonischen Gesamteindruck.

 

Sichtprüfungen werden wir folgt bewertet:

 

  • Gesamteindruck Abstand ca. 2-3 Meter

 

  • Detailansicht Abstand ca. 0,7 Meter

 

Beurteilungsgrundlage: Normalsichtige Augen und diffuses Tageslicht (ohne direkte Sonnen- oder künstliche Lichteinstrahlung)

 

Unter Berücksichtigung dieser Bewertungsgrundlage ist die Erhebung aus ca. 0,7 Meter (Foto links) nicht mehr wahrnehmbar.

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