Reklamationen über Küchen und Wohnmöbel

Endlich war es letzte Woche Freitag so weit! Nach sehr umfangreichen Renovierungsarbeiten und viel Planung konnte endlich meine Küche geliefert werden.

Nach so langer Zeit kam es mir fast schon wie ein historisches Ereignis vor, weil der Einbau der Küche einer der letzten Schritte in Richtung Fertigstellung der beiden Wohneinheiten meines Hauses gewesen ist!

Neben dem freundlichen Kontakt, sowie dem überaus kulanten entgegenkommen der Lagerabteilung, die es ermöglicht hat, dass die Küche ein ganzes Jahr länger als geplant im Werk gelagert bleiben konnte, gibt es allerdings doch einige Beanstandungspunkte, die mir keine Ruhe lassen. In Anbetracht der Summe dieser Punkte muss ich leider sagen, dass sie Unzufriedenheit in mir schüren.

Da ich selbst Handwerker bin und selbst erfahren musste, wie sich Kritik an meiner Arbeit anfühlt, fällt es mir besonders schwer, Kritik an an der Kompetenz ihrer Monteure zu äußern. Jedoch sollten einige Dinge noch einmal diskutiert werden und wenn es nur dazu dient diese Fehler bei den nächsten Kunden zu vermeiden.

1. Beim Transport ist die Keramikspüle nicht geschützt genug verpackt gewesen und wohl dadurch zerbrochen. Sie wurde jetzt vorläufig mit Silikon geklebt und provisorisch verbaut.

2. Beim Montieren eines flexiblen Rohres für die Abzugshaube wurde dieses Alu-Rohr welches normal 16cm Durchmesser hat einfach mit Rohrschellen auf 13,5cm zusammen gequetscht obwohl eine passende Reduzierung mitgeliefert wurde. Das flexible Rohr wurde an dieser Stelle beschädigt und hat ein Loch von 4cm aufgewiesen, durch welches nun die abgezogene Luft ständig zu einem Teil in den Lichtkasten geleitet worden wäre.

Hier wäre es angebracht gewesen die Reduzierung zu nutzen und Silikon anzuwenden, um die Übergangsstellen abzudichten und einen festen Halt zu garantieren. Ich habe das Rohr jetzt selbstständig gekürzt (um das Loch zu entfernen), das Reduzierstück verbaut und alles mit Silikon abgedichtet.

3. Weiter zur Montage der Abzugshaube ist nicht ok gewesen, dass sie ohne die dafür vorgesehenen Unterlegscheiben in die Halterung gehängt wurde, was eines Tages zum Absturz der Haube hätte führen können. Ich habe inzwischen die Abzugshaube selber abgehangen und die Unterlegscheiben eingesetzt.

4. Die Edelstahlhaube für die Abzugshaube habe ich ebenfalls in Eigenleistung angebracht. Zum einen war es nicht möglich, das überstehende Rigips des Lichtkastens zuzuschneiden so wie wir es besprochen hatten (Sie haben gesagt, da man nicht genau wissen kann wo die Mitte der Haube sein wird, soll ich an beiden Seiten des Lichtkastens 2-3cm Rigips überstehen lassen, welchen Überstand die Monteure dann zuschneiden könnten).

Des Weiteren sollte für die Ausschnitte der Haube für das von links kommende Abzugsrohr ein Metallbauer herbei geholt werden, was dann ebenfalls von mir erledigt wurde.

5. In der Abzugshaube war links oben ein tiefer, dicker Kratzer, der bei der Ausstellung noch nicht dort gewesen ist.

6. Das Regal, das in der Zeichnung mit 60cm angegeben ist, hat eine Länge von 80cm und passt nicht an den dafür vorgesehenen Ort. Dieses ist daher nicht montiert worden. Ich habe an dieser Stelle eine Beleuchtung vorgesehen und extra ein Kabel dorthin gezogen, daher würde ich das Regal auch gern noch dort montiert haben. Wenn hier ohnehin eines bestellt werden muss, wäre es sinnvoll, es vielleicht direkt in 40cm Länge zu bestellen, da es dann noch optimaler an den Platz passen würde.

7. Die Spritzschutzwand für das Ceranfeld wurde verkehrt herum montiert und hat starke Kratzer aufgewiesen. Außerdem wurde diese Wand lediglich ein wenig Silikon an der Hauswand befestigt. Am Abend, nach dem Aufbau der Küche, ist diese Wand (Spritzschutz-Platte) dann eigenständig von der Wand gefallen und auf das Ceranfeld gekippt. Hierbei sind die Kochplatten zum Glück heile geblieben, jedenfalls sichtbar! Ob das Feld inneren Schaden genommen hat, kann ich als Laie nicht beurteilen. Diese fehlende Professionalität, wie es evtl. von einem Möbeldiscounter zu erwarten gewesen wäre, aber keinesfalls von einem Möbelhaus mit qualitativ hochwertigen Produkten, dies hatte mich schon etwas bestürzt.

8. Die Theke, welche auf die Zwischenwand montiert werden sollte (zur Erklärung: hier ist ein Durchbruch gemacht worden, wobei ein Teil der Wand stehen geblieben ist), wollten die Monteure ebenfalls mit Silikon befestigen! Zum Glück habe ich dies mitbekommen und ihr Vorhaben gestoppt. Da ich guten Kontakt zu einem Schreinermeister hege, habe ich diesen direkt darum gebeten vorbei zu kommen und mir die Theke stabil zu befestigen. Hier wurde jetzt ein Montagekleber angewendet, da sonst mit der Theke über kurz oder lang wohl das Selbe passiert wäre, wie mit der Herd-Spritzschutzplatte.

Silikon ist in erster Linie zum abdichten gedacht und nicht um Dinge zu befestigen (zu Kleben). Dies ist ein Punkt, der sicherlich bei ihren Kollegen noch einmal angesprochen werden sollte.

9. Bei dem Fach über dem Kühlschrank fehlt die Rückwand. Die Nuten sind klar zu erkennen, doch eine Abschlusswand wurde hier vermutlich nicht verbaut oder ist beim Aufbau evtl. nach unten verrutscht. Das habe ich noch nicht selbst erledigt und müsste noch gemacht werden.

10. Der Griff für die Schublade unter dem Herd wurde nicht montiert. (Ist auch noch nicht von mir erledigt worden)

11. Der Abflussstopfen vom Waschbecken fehlt.

12. Das Höhenmaß vom Hängeschrank oder das für deren Steckdosen war nicht korrekt in der Zeichnung angegeben und daher ist die Steckdose für die beiden Schränke jetzt verdeckt. Wir haben dies gelöst, indem wir die Steckdose weggelassen haben und die Kabel dafür über den Schrank hinweg gezogen haben. Dort habe ich sie dann direkt mit den Kabeln für die Beleuchtung des Hängeschrankes ohne den Umweg einer Steckdose verbunden.

13. Die Lampen von dem Hängeschrank sind zu 50% defekt gewesen. Hier habe ich kurzerhand die Leuchtmittel gewechselt! Allerdings musste ich im Nachhinein feststellen, dass einige Lampenfassungen vermutlich einen Wackelkontakt haben, da die Lampen, trotz intaktem Leuchtmittel nur sporadisch leuchten. Sie gehen an und aus wenn man z.B nur ein Glas hineinstellt.

Dies sind jetzt leider eine Menge Beanstandungen, doch so wie ich ihr Möbelhaus kennen gelernt habe, bin ich mir sicher, dass wir in Anbetracht dieser ganzen Malheure eine kulante Lösung finden werden, die beide Seiten zufrieden stellt.

Da man mir heute telefonisch keine persönliche Email Adresse geben wollte, muss ich leider diese allgemeine Adresse verwenden.

Mit der Vorgehensweise, die Sie in o.g. Schreiben mitteilen, bin ich unter keinen Umständen einverstanden.

Ihre Erklärung bzgl. Naturholz, Raumklima und offenen Leimfugen hat rein gar nichts mit dem von uns beanstandeten Fehler zu tun. Es ist erschreckend, dass Sie Risse im Holz als eine normale Erscheinung aufführen. Der beanstandete Fehler wurde jedoch sofort bei Lieferung reklamiert und Ihre Erklärungen sind schon aus diesem Grunde völlig unverständlich. Einzig Ihr Lager käme dann in Frage, wo die beschriebenen Gegebenheiten vorkommen könnten.

In der Anlage habe ich Ihnen noch einmal ein Bild mit dem hauptsächlichen Fehler angehängt. Hier ist sehr gut zu erkennen, dass meines Erachtens das Holz nicht sauber geschnitten wurde. Darüber hinaus ist in der Rückwand ein Loch. Auch hierzu habe ich Ihnen noch einmal ein Bild angehängt. Von den „Astlöchern“, die man genau sieht und auch fühlt will ich gar nicht reden.

Wir haben einen neuen Schrank für knapp € 900,00 gekauft und erwarten schon aus diesem Grunde eine einwandfreie Qualität. Einer Nacharbeit des Schrankes stimme ich nicht zu, zumal unsauber geschnittenes Holz nicht nachzuarbeiten ist, ohne dass man das sieht.

Wir haben nicht nach einem halben Jahr oder einem Jahr ein paar Kratzer reklamiert, die durch unseren Gebrauch entstanden sind und Sie hier aus Kulanz nacharbeiten, sondern direkt bei Anlieferung gesagt, dass wir den Schrank so nicht akzeptieren. Ich habe den Schrank nur aufbauen lassen, um hier für den Inhalt wieder Platz zu haben, zumal erst der abzuholende Schrank abgebaut wurde. Daher konnte ich den Fehler leider erst zu spät sehen. Eigentlich hätte ich die Annahme verweigern müssen.

Darüber hinaus sei die Frage erlaubt, wo ich denn, wenn ich einer Nacharbeit zugestimmt hätte, die Sachen aus dem Schrank lagern sollte. Der Schrank wurde gekauft, weil ich diesen Raum benötige, um Porzellan, etc. unter zu bringen. Mir ist auch nicht ersichtlich wie der Monteurbesuch mich hätte zufrieden stellen können, da dieser nach eigenen Aussagen nur die Aufgabe hatte neue Bilder zu machen.

Ich kann nicht verstehen, dass Sie keine Qualitätskontrolle haben, die hier eine Begutachtung vor Auslieferung vornimmt. Denn sowohl der erste als auch der zur Diskussion stehende Schrank hätten nicht zur Auslieferung kommen dürfen.

Aus den vorgenannten Gründen erwarten wir die Neulieferung eines einwandfreien Schranks und keine Nacharbeit. Eventuell besteht auch die Möglichkeit, die Leiste, die nicht in Ordnung ist, auszutauschen. Dies müsste geprüft werden.

Wir sind der Ansicht, dass es sich nicht um Merkmale, sondern durchaus um einen rechtlichen Mangel handelt. Sollte die Entscheidung hierzu Ihre Kompetenz überschreiten, bitte ich um Vorlage bei Ihrer Abteilungs- bzw. Geschäftsleitung.

Natürlich können Sie mir ggf. auch den Herrn oder Dame nennen, an die ich mich dann persönlich wenden könnte.

Wenn Ihr größtes Anliegen wirklich die Kundenzufriedenheit ist und dies nicht nur ein Satz sein soll, wäre es sehr freundlich wenn Sie die Angelegenheit noch einmal prüfen und wir einen positiven Ausgang aus dieser Reklamation finden können.

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